Zweiklänge im Schloss Reichstädt

Mozart als heimlicher Ghostwriter für den befreundeten Michael Haydn, den angesichts eines Kompositionsauftrages eine Schreibblockade ereilt hatte; Schostakowitsch, der als kultureller Abgesandter beim Leipziger Bachfest der jungen Russin Tatjana Nikolajewa zuhörte und ihr, nach Moskau zurückgekehrt, seine eigenen Präludien und Fugen auf den Leib schrieb; ein avantgardistischer Gruß von Erwin Schulhoff, der einmal über eine Partitur die provokante Widmung „Zur Auffrischung des Dresdner Musiklebens“ schrieb; schließlich das komplexe Meisterwerk Ravels, das Debussy gewidmet ist, aber auch an Kodály und Bartók erinnert und bei der Uraufführung so sperrig wirkte, dass ein Zuhörer anregte, Ravel solle doch davon „eine reduzierte Fassung für Orchester“ schreiben... all diese virtuosen Grüße aus der Duo-Küche serviert das Geschwisterpaar Thiele Ihnen in diesem Konzert.