In diesem Kammermusikabend erklingt französische Musik der 1920er Jahre sowie eine Komposition, die in den 1870er Jahren in München entstand. Der Franzose Maurice Ravel hatte zunächst eine Karriere als Pianist in Erwägung gezogen, sich aber dann mehr dem Komponieren zugewandt. Seine 1920 bis 1922 entstandene Sonate für Violine und Violoncello erlangte Bekanntheit als Teil der Filmmusik des Claude-Sautet-Filmes Un cœur en hiver (Ein Herz im Winter), der eine Dreiecksgeschichte um zwei Geigenbauer und eine Violinistin erzählt. Germaine Tailleferre, geboren 1892, studierte bei Maurice Ravel und gehörte als einzige Frau zur Groupe des Six, einer Gruppe von französischen Komponisten, die sich von der romantischen Musik genauso abwandten wie vom musikalischen Impressionismus und zeitgenössische Formen der Unterhaltungsmusik in ihre Werke aufnahmen. Die Sonate Nr. 1 für Violine und Klavier komponierte sie für Jacques Thibaud, einen der wichtigsten Geiger in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, der das Werk 1922 in Paris gemeinsam mit dem Pianisten Alfred Cortot uraufführte.Im Geburtsjahr von Ravel, 1875, erklang erstmals das Nonett F-Dur von Franz Lachner, der als Dirigent der Hofoper, Leiter der Hofkapelle und späterer Generalmusikdirektor über Jahre das Musikleben der Stadt München im 19. Jahrhundert prägte. Zeitlebens orientierte er sich an seinen musikalischen Vorbildern Mozart und Schubert. Dies ist auch in seinem brillanten Nonett zu hören, in dem ein Bläserquintett zusammen mit vier Streichinstrumenten musiziert. Maurice Ravel Sonate für Violine und Violoncello Germaine TailleferreSonate Nr. 1 für Violine und Klavier Franz Lachner Nonett F-Dur für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn, Fagott, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass
Quelle: Die Theater Chemnitz