Seit jeher sind Liebe, Treue und Geborgenheit für den Menschen von zentraler Bedeutung. Vor allem in stürmischen Zeiten erlangen sie unschätzbaren Wert. Die verzweifelte Suche danach bildet den Kern der Sage über den fliegenden Holländer: Weil er einst in seinem Übermut Gott verfluchte, ist er dazu verdammt, auf ewig mit seinem Geisterschiff die Weltmeere zu durchkreuzen. Nur alle sieben Jahre darf er an Land gehen und sich auf die Suche nach einer Frau begeben, die ihm ewige Treue zu schwören bereit ist, um ihn damit von seinem Fluch zu erlösen. Als er auf Senta trifft, eine junge Träumerin, die von seiner Geschichte fasziniert ist, scheint seine Erlösung zum Greifen nahe. Doch auch für Senta schwingt in der leidenschaftlichen Begegnung eine existentielle Sehnsucht mit: der Wunsch nach einer liebevollen Bindung, die ihre zerbrochene Familie und die ständig spottenden Freundinnen ihr bisher versagten. Die Inszenierung von Juana Inés Cano Restrepo erzählt eine fesselnde Geschichte von Hoffnung, Rastlosigkeit und der großen Angst, allein zu sterben.
Quelle: Die Theater Chemnitz