Für ihr Programm Seiltänzerin ohne Netz tauchen die Dresdner Musikerinnen des Ensembles Youkalí mit ihren heiter-melancholischen Kompositionen in die humorvolle wie tiefgründige Poesie der Lyrikerin Mascha Kaléko (1907–1975) ein, deren Gedichte mit rettender Ironie von Alltag, Sehnsucht und dem Wahnsinn der Welt erzählen. Mit nur 22 Jahren schrieb sich die jüdische Autorin im Berlin der Weimarer Republik in die Herzen ihrer Zeit. Diese stets aktuellen Zeilen erweckt Youkalí mit eigenen Klängen zu neuem Leben, die das Publikum zum Weinen und zum Lachen bringen und dazu einladen, zeitlosen Fragen nachzuspüren – sinnlich, wild und wunderbar schräg! Mit verschmelzenden Frauenstimmen, virtuosem Instrumentalspiel und einer beeindruckenden Performance erschafft das Ensemble eine musikalische Atmosphäre, welche an Max Raabe und die Comedian Harmonists erinnert und mit einem individuellen zeitgenössischen, weiblichen Touch überzeugt. Der Name Youkalí steht in Anlehnung an Kurt Weills für die Oper Marie Galante komponiertes Lied für „Land der Sehnsüchte“ und die Prise Hoffnung, die die Künstlerinnen ihrem Publikum vermitteln möchten. Youkalí baut Brücken zwischen den Menschen, unabhängig von Religion, Hautfarbe, sexueller Orientierung oder Geschlecht. In einer Welt, die von Herausforderungen geprägt ist, schaffen sie Momente des Zusammenhalts und der Verbindung und erzählen Geschichten, die von Liebe, Beziehungen, Einsamkeit, Verlust, Krieg und neuer Zuversicht handeln.
Quelle: Die Theater Chemnitz