Europa ist heterogen und begreift sich zugleich als Gemeinsames – gemeinsam an Geschichte und an Erfahrungen. Die vier großen Stadttheater der Kulturhauptstadtregion nähern sich diesem Erfahrungsraum, indem sie in einem Bühnenbild ganz unterschiedliche Geschichten aufblättern. Die vier Uraufführungen erzählen von Clowns und dem Lachen in Europa, von Verstrickungen in den deutschen Faschismus, von Heimat und migrantischen Erfahrungen. Nach der Premiere im April sind alle Produktionen im Oktober nun auch in den Partnertheatern der Region zu sehen und werden mit einem Rahmenprogramm begleitet: 3. Oktober, 18.00 Uhr in Freiberg - Vierteiliger Abend:Call it home | Versuch über meinen Großvater | EUdaimonía | Der Clown und Europa 11. Oktober, 19.30 Uhr in Annaberg-Buchholz – Zweiteiliger Abend:Call it home | Versuch über meinen Großvater 30. Oktober, 19.30 Uhr in Annaberg-Buchholz – Zweiteiliger Abend:EUdaimonía | Der Clown und Europa 16. Oktober, 19.30 Uhr in Zwickau – Zweiteiliger Abend:Der Clown und Europa | Call it home 17. Oktober, 19.30 Uhr in Zwickau – Zweiteiliger Abend:EUdaimonía | Versuch über meinen Großvater Tickets sowie weitere Infos zum Spielplan und den jeweiligen Veranstaltungsorten finden Sie auf den Websites der Theater: Mittelsächsisches Theater Freiberg/Döbeln, Eduard-von-Winterstein-Theater Annaberg-Buchholz, Theater Plauen-Zwickau. Theater Plauen-ZwickauEUdaimoníaEin utopisches Versprechen von Glückseligkeit von Tamó Gvenetadze Verkörpert Europa denn wirklich eine sichere und glückliche Zukunft? Das fragt sich auch Dea, eine georgische Ärztin, die schon lange in Sachsen arbeitet, sich jedoch immer noch nicht willkommen fühlt. Als Dea in der Ausländerbehörde den jungen Georgier Erekle kennenlernt, prallen seine Hoffnungen und ihre Erfahrungen aufeinander.Die georgische Autorin und Regisseurin Tamó Gvenetadze reflektiert in ihrem Text auch die europäische Medea-Rezeption. Warum ist Medea in der westeuropäischen Kulturgeschichte vor allem als Kindermörderin bekannt, während sie in ihrer Heimat Georgien als Heilerin und Königin von Kolchis verehrt wird? Weitere Informationen Mittelsächsisches Theater Freiberg/DöbelnDer Clown und EuropaEine Stückentwicklung über das Wesen europäischen Lachens In Clowns spiegelt sich, was Menschen unangenehm ist oder wofür sie sich schämen. Wenn der Mensch jedoch nicht weiter weiß, wenn er Grenzen zieht, die nicht zu überschreiten sind, macht der Clown einen großen Schritt und steht mittendrin im humorvollen Schlamassel. In der Stückentwicklung Der Clown und Europa erkunden ein Tänzer, ein Schauspieler und die Regisseurin Petra Ratiu zusammen mit jungen Mitgliedern des Theaterkidsclubs das Wesen des Humors in Europa.Weitere Informationen Theater ChemnitzVersuch über meinen GroßvaterEin Rechercheprojekt des Figurentheaters ChemnitzIn einer Bühnenfassung von Karen Breece Eine Frau stellt sich der Biografie ihres Großvaters, eines sudetendeutschen Arztes aus der Nähe von Reichenberg, heute Liberec. Auch der Großvater beginnt zu sprechen, oder was man so Sprechen nennt und Sprache und Artefakte unter Mühe hergeben. Bis zur Annexion der sudetendeutschen Gebiete der ČSR durch das Deutsche Reich 1938 führte er ein „normales“ Leben mit Patienten, vielen Freunden und Familie. Dann war kaum mehr zusammenzuhalten, was sich dem mörderischen nationalistischen Strudel näherte. Nach dem Krieg folgten Verhaftung, Gerichtsprozess und der Verlust der Heimat. – Die Frau versucht, eigene Gefühle und Auslassungen in den Geschichten ihrer Familie zu verstehen, wenn sie sich konfliktreicher europäischer Geschichte nähert. Weitere Informationen Eduard-von-Winterstein-Theater Annaberg-BuchholzCall it HomeSchauspiel von Tamó Gvenetadze Die georgische Theatermacherin Tamó Gvenetadze bereiste das Erzgebirge und führte vielfältige Interviews. Ihr Stück auf Basis dieser Gespräche beschäftigt sich damit, wie es ist, hier Zuhause und zugleich fremd zu sein.Maleeka lebt seit einigen Jahren im Erzgebirge. Sie versucht alles, um sich in dieser Gegend zu integrieren, damit ihre Töchter ein gutes Leben haben können. Und jedes Jahr feiert sie den Tag, an dem sie in Annaberg-Buchholz in ihre eigene Wohnung gezogen ist. Dazu lädt sie Freundinnen, Kolleginnen und Bekannte ein. Die Gäste kommen zusammen, es wird gegessen, gelacht und bald zum Entsetzen Maleekas über ihr „Neinerlaa“ gestritten.Weitere Informationen Tetralogie der Theater Chemnitz, Plauen-Zwickau, des Mittelsächsischen Theaters Freiberg/Döbeln und des Eduard-von-Winterstein-Theaters Annaberg- Buchholz Ein Projekt im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes und durch Bundesmittel der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie durch Mittel der Stadt Chemnitz.
Quelle: Die Theater Chemnitz