// Eingeladen zu den Autor:innentheatertagen am Deutschen Theater Berlin 2023
Anouk und Adofa tun es — sie leben als Paar zusammen. Sie Architektin, er Schauspieler, gut aufeinander eingespielt und mit den Eigenheiten des anderen vertraut. Den gesellschaftlichen Ansprüchen ans Paarsein stellt man sich spielerisch, und man stützt sich gegenseitig, wenn die Welt draußen mit ihren Widersprüchlichkeiten mal wieder zur Herausforderung wird. Kein Grund also für Wut und Rebellion, und der Drogenkonsum ist auch unter Kontrolle.
Unter der Oberfläche des einvernehmlichen Zusammenlebens kündigen sich jedoch, zunächst fast unmerklich, Verschiebungen in der Harmonie an. Während Anouk beschließt, sich endlich ihren inneren Dämonen zu stellen, muss Adofa mit dem überraschenden Tod seiner Mutter fertigwerden. Ab da stoßen die beiden immer sichtbarer an die Grenzen ihres Paarseins, stillschweigende Übereinkünfte werden neu beleuchtet, ihre Gesprächskultur auf die Probe gestellt. Vielleicht zum ersten Mal wird ihnen klar, dass Schere-Stein-Papier irgendwann nicht mehr als Entscheidungsgrundlage für die wichtigen Fragen des Lebens ausreicht.
Marco Damghanis gemeinsam mit Eidin Jalali entwickelter Monolog „
Die Leiden des jungen Azzlack“ lief seit 2021 mit großem Erfolg in der Diskothek, sowohl analog wie auch als Livestream. Mit „Anouk & Adofa“ inszeniert Damghani nun sein erstes Auftragswerk für das Schauspiel Leipzig. Er studierte Regie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin sowie am National Institute of Dramatic Arts in Sydney. Damghani ist als Autor, Regisseur und Moderator tätig und beschäftigt sich mit Fragen des Politischen, den Themen (post)migrantischer Gesellschaft sowie der Verbindung von Persönlichem und Systemischem. Als Regisseur inszeniert er sowohl eigene Texte als auch Stücke anderer Autorinnen und Autoren. Über die Theaterarbeit hinaus inszeniert er auch Musikvideos. 2020 war er Stipendiat des Heidelberger Stückemarkts.
Zusatzhinweise auf sensible Inhalte zu „Anouk & Adofa“ finden Sie
hier.
Quelle: Schauspiel Leipzig