Wir betreten ein Archiv. [Also nicht jetzt, aber gleich.] Dieses Archiv ist ein Loch. Ein Loch ist ein Raum. Ein Raum mit Wänden aus Sedimenten. [Da ragt ein Fuß raus!] Um dieses Loch zu betreten [Ein Fuß?!] muss man sich an seinen Rändern entlangtasten. Wir können den Boden nicht sehen und nur das Echo lässt uns ahnen, wo das Ende dieser Undurchsichtigkeit liegt. Der Klang unserer Schritte läuft vor uns davon. Ins Leere. Gerät dort ins Torkeln, prallt an den Wänden ab und verhallt im Murmeln des bereits Verschwundenen, Verschütteten, Ausgestorbenen, das sich unaufhaltsam Gehör verschafft. Wir lassen uns von ihm verschlucken, folgen ihm tiefer und tiefer ins Archiv der Leerstellen. [Ja, wir gehen da jetzt mal rein.]
Quelle: Schauspiel Leipzig