12. Festival Politik im Freien Theater
Themenschwerpunkte:
Konflikte. Kriege. Klimakrise. – Welt(un)ordnung
Dort, wo Bäume gerodet werden, verändert sich das Lebensumfeld radikal. Das Stück „Roden“ lädt das Publikum zu einer vielschichtigen Auseinandersetzung mit dem Thema Wald ein – als Lebensraum, Wirtschaftsgut, mythologischer Ort und geopolitischer Schauplatz. In einem Stationenparcours mit abwechselnd filmischen und performativen Sequenzen werden exemplarische Perspektiven aus dem Bergischen Land, Indonesien und der Demokratischen Republik Kongo verknüpft.
Das Publikum sitzt im Bühnenraum verteilt. Ausgestattet mit Virtual-Rreality-Brillen erlebt es den Akt der Entwaldung und die daraus resultierenden Folgen für das Leben der Menschen und ihre Umwelt wie durch ein Brennglas. Die filmischen Arbeiten eröffnen durch die immersive VR-Technik eindrucksvolle Einblicke in lokale Realitäten. Durch die kluge Verbindung dieser virtuellen Ebene mit dem analogen performativen Spiel der Darstellenden im Bühnenraum entsteht im Publikum das Gefühl, selbst mitten im Wald zu sitzen und alles hautnah mitzuerleben.
„Roden“ nimmt globale Perspektiven in den Fokus, ohne fertige Antworten zu liefern. Das Stück eröffnet Imaginationsräume, die uns auffordern, unser eigenes Verhältnis zur Ausbeutung der Natur zu überdenken.
Daniel Kötter arbeitet als Theater- und Dokumentar-Filmregisseur seit 20 Jahren in wechselnden Konstellationen mit Künstler:innen und Kollektiven verschiedener Genres zusammen. Interdisziplinäre und kollaborative, dokumentarische und performative Praktiken führen ihn immer wieder auf den afrikanischen Kontinent sowie in den Mittleren Osten, nach Nordamerika und Südostasien. Zentrales Thema seiner Arbeiten sind Raumpolitiken in urbanen und psychogeografischen Kontexten.
Quelle: Schauspiel Leipzig