Erinnerungen von vier jüdischen Kindern aus Czernowitz vor und während des Zweiten Weltkriegs: glückliche Tage, zerbrochene Träume und das Überleben in der Hölle. Einer von ihnen ist Herbert Rubinstein, heute Mitglied der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf. Blindekuh mit dem Tod ist keine Erzählung über die Schoah, sondern eine über gestohlene Kindheit. Die Perspektive der Kinder steht im Vordergrund, ihnen erscheint manches als Spiel, was bitterer, lebensbedrohlicher Ernst ist. Wenn wir den Blick aus der Vergangenheit auf die Gegenwart richten, wenn wir an die gestohlene Kindheit von jungen Menschen an vielen Orten der Welt denken, bemerken wir die Aktualität dieser Geschichten. Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem hat 2023 die Graphic Novel Blindekuh mit dem Tod als Leuchtturmprojekt für die pädagogische Erinnerungsarbeit an Schulen empfohlen. Mit einem Ensemble von acht Schauspieler:innen und Gästen ist die Sparte des Jungen Schauspiels Düsseldorf aktuell das größte Kinder- und Jugendtheater in Nordrhein-Westfalen und eines der renommiertesten in Deutschland. Seit 2022 sind Düsseldorf und Czernowitz Partnerstädte, Chemnitz und Düsseldorf sind bereits seit 1988 verbunden. Die Inszenierung kommt nun erstmalig nach Chemnitz – eingeladen im Rahmen des Sukkot, des jüdischen Laubhüttenfestes, welches die Tage der jüdischen Kultur e. V. zusammen mit der jüdischen Gemeinde vom 5. bis 13. Oktober im Stadthallenpark öffentlich feiern. Im Anschluss an die Vorstellung gibt es ein Nachgespräch mit Expert:innen und Zeitzeug:innen. Im Foyer des Figurentheaters zeigt zudem eine Ausstellung Dokumente aus dem Leben der Verfolgten. Das Gastspiel ist gefördert vom Kulturamt der Stadt Düsseldorf (Partnerstadt von Chemnitz) Die Inszenierung ist gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW sowie die Landeszentrale für politische Bildung NRW, in Kooperation mit dem Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Düsseldorf-Czernowitz e.V.
Quelle: Die Theater Chemnitz