Beim Thema Wismut kreuzen sich Geschichten und Geschichte, persönliche wie weltpolitische, regionale wie globale. Die Wismut förderte ab den späten 1940er Jahren Uranerz für die erste sowjetische Atombombe, stellte dafür ein Drittel der sächsischen Bevölkerung unter ihre Herrschaft, baute ganze Landschaften um und verseuchte sie teilweise radioaktiv. Aber die Wismut ließ auch ehemalige Kriegsgegner kooperieren, bot zeitweise fast 200.000 Menschen Arbeit bei herausragender Bezahlung, sorgte für medizinische, soziale, kulturelle Versorgung und war nicht zuletzt identitätsstiftend. Zwei Schocks überlebte sie jedoch nicht: Tschernobyl 1986 und die Wende 1989. Viele Kumpel teilten die Erfahrungen ihrer ostdeutschen Kolleginnen und Kollegen, deren Betriebe geschlossen wurden. Ganze Landschaften veränderten sich wieder, weil die Bergbaugebiete in Pionierarbeit umfassend saniert wurden. Wir möchten gemeinsam mit Expertinnen und Experten der Wismut – vom Bergarbeiter über Beschäftigte der sozialen und technischen Infrastruktur bis zu Familienangehörigen – im Rahmen des Theaterprojekts Tausend Sonnen unentdeckte Geschichte(n) der Wismut erkunden und auf der Bühne erzählen. – Bei Fragen und Hinweisen kontaktieren Sie gern René R. Schmidt: schmidt@theater-chemnitz.de. Weitere Informationen zur Koproduktion der Bürger:Bühne am Staatsschauspiel Dresden
Quelle: Die Theater Chemnitz