Mit den sogenannten Kindertransporten wurden vor allem jüdische Kinder und Jugendliche aus Chemnitz und Deutschland ins (zunächst) sichere Ausland gebracht. Die ersten Züge fuhren Ende November 1938 von Berlin nach England, weitere Länder folgten. Doch mit Beginn des Krieges 1939 kam die Rettungsaktion zum Erliegen. Bis dahin konnten ca. 10.000 Kinder und Jugendliche bis 17 Jahren unter strengen Regularien ohne ihre Eltern nach England ausreisen. Mit sich führten sie einen Koffer und 10 Reichsmark in der Tasche. Sie kamen allein in ein fremdes Land, dessen Sprache und Alltagsleben sie nicht kannten, und begannen hier ein neues Leben. Zurück blieben zerrissene Familien, die größtenteils nie wieder zusammenfinden sollten; viele Familienangehörige und Freund:innen verloren ihr Leben im KZ. Die Inszenierung nähert sich der Verfolgung durch das NS-Regime und dem System der Kindertransporte aus historischer Perspektive, streift dabei auch die Ereignisse in Chemnitz und erzählt diesen Teil europäischer Geschichte vor allem aus Sicht der ehemaligen Kinder, deren Blick auf die Welt von damals noch weit ins Heute wirkt.
Quelle: Die Theater Chemnitz