Lesung / Vortrag / Gespräch
Zerstörungslust Elemente des demokratischen Faschismus
Do | Frauenkirche Dresden-
Oliver Nachtwey Gesellschaftswissenschaftler und Autor
Buchpräsentation und Gespräch
Oliver Nachtwey, geboren 1975, ist Professor für Sozialstrukturanalyse an der Universität Basel. Für sein Buch »Die Abstiegsgesellschaft« wurde er 2017 mit dem Hans-Matthöfer-Preis für Wirtschaftspublizistik ausgezeichnet.Die Reihe FORUM FRAUENKIRCHE findet in Kooperation mit der Sächsischen Staatskanzlei statt.
Donald Trump versprach vor seiner erneuten Wahl, die liberale Demokratie aus den Angeln zu heben. Er wurde nicht trotz, sondern wegen dieses Versprechens gewählt. In ihrem Bestseller »Gekränkte Freiheit« aus dem Jahr 2022 zeigten Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey, wie Libertarismus und Autoritarismus miteinander verschmelzen könnten. Zwei Jahre später hat die Realität ihre soziologische Diagnose auf bedrückende Weise bestätigt.
Daher befassen sich die Soziolog*innen nun mit den Wähler*innen und Followern von Trump, Musk sowie der AfD. Woher diese Lust an der Zerstörung? Warum folgen so viele Bürger*innen den libertären Autoritären in den selbstgewählten Faschismus? Auf der Grundlage umfangreicher empirischer Forschungen, darunter einer Vielzahl ausführlicher Interviews u. a. mit AfD-Anhänger*innen und Mitgliedern libertärer Vereinigungen, entwickeln Amlinger und Nachtwey eine Erklärung: Im Kern richtet sich diese Revolte gegen die Blockade liberaler Gesellschaften, die ihre Versprechen auf Aufstieg und Emanzipation nicht mehr einlösen. In diesem Sinne geht es Trump, Musk, Weidel und ihren Anhänger*innen, schließen die beiden mit Erich Fromm, um die Zerstörung der Welt – als letzten, verzweifelten Versuch, sich davor zu retten, von ihr zermalmt zu werden. \[Quelle: Suhrkamp Verlag, Berlin]
Quelle: Frauenkirche Dresden Website